Himmelkron und Kynšperk nad Ohří feiern 20-jähriges Partnerschaftsjubiläum
Kynšperk nad Ohří
Geschichtlicher Abriss
Ende des 12. Jahrhunderts beherrschte zeitweise der deutsche Kaiser Friedrich Barbarossa das tschechische Gebiet Loketsko (Elbogner Kreis – damals genannt Sedlecko), und damit drang auch nach Böhmen der Ministerialstamm der Herren von Königsberg – die Gründer der Burg über der späteren Stadt. Von diesem Stamm, deren Schicksale man bis in die Hälfte des 14. Jahrhunderts verfolgen kann, sind 1187 Berthold und 1194 Uschalk bestätigt.
Die Stadt Königsberg an der Eger wurde durch die Urkunde des Königs von Böhmen Václav I. 1232 gegründet. Der König bewilligte dem prämonstraten Frauenkloster, in Doxany eine Marktansiedlung unter der Burg zu gründen. Später wurde der Besitz dem König zurückgegeben. Der erkannte hier den wichtigen strategischen Grenzplatz. Im Jahr 1286 schenkte Vaclav II. die städtische Kirche dem tschechischen Orden der Kreuzherren mit dem roten Stern. Derjenige verwaltet mit einigen Unterbrechungen den Pfarrsprengel bis heute. Die böhmischen Könige wandten auch später ihre Aufmerksamkeit der Stadt zu.
Im Jahre 1364 bekommt sie von Karel IV. das Recht, die städtischen Rechte zu benutzen und sie darf sich mit Holzschanze und Graben befestigen, Václav IV. gestattete 1406 den Königsbergern, übersiedelte Bürger anzunehmen. Vom Jahre 1408 an wurde die Stadt oft an die adeligen Besitzer verpfändet. Es gehören zu ihnen hauptsächlich die Schliks (1434-1547) und die Herren von Plauen (von 1551). Ende des 16. Jahrhunderts wurde Königsberg Erbbesitz und eine Untertanenstadt. Im Jahre 1556 wurde sie von Rudolf II. an seinen Kammerdiener Johann Popp und vier Jahre danach an Kaspar Belvic von Nostvic den Älteren verkauft. 1603 gelang es den Königsbergern, ihre Freiheit zu erwerben und die Herrschaft zu kaufen, doch nach dem Ständeaufstand kam die Herrschaft in die Hände der Adeligen zurück. Der neue Besitzer wurde der Stamm Metternich-Winneburg-Beilstein (1630-1726). Die Stadt kommt in eine Barockepoche und gewinnt eine neue Dominante im Bau einer neuen Barockkirche. Von den Metternichs kaufte Königsberg der englische Adelige Anton Corvay von Waterford, der hier eine Textilmanufaktur errichtete. Vom Jahre 1748 an wurden verschiedene Besitzer gewechselt (Sinzendorfs, Josef Anton Mulz von Wallhof und Georg Felix von Stahlenfels), 1817 kaufte die mit Schulden belastete Herrschaft Ernst Fleissner von Ostrovic und seit 1840 dann die Besitzer der Porzellanfabrik in Schlaggenwald, die Freiherren Haas von Hasenfels. Die hielten den Besitz Königsberg, vom Jahre 1886 an mit dem Gut Mostau verbunden, bis in das Jahr 1945.
Die Stadt wurde durch Tischlerhandwerk bekannt. Schon 1873 wurde in der Stadt eine Fachschule für Tischler eröffnet. Im 19. Jahrhundert wurde in der Umgebung Braunkohle gewonnen, die man an dem Ort des untergegangenen Dorfes Pochlovice abbaute.
Zu den bedeutsamen Landsleuten gehörten Kaspar Herrmann (1871-1934), der Erfinder des Offsetdrucks, der Bildhauer Kaspar Buberl (1832-1892), der in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts in den USA wirkte, der Literat und zugleich die führende Persönlichkeit im örtlichen Turnverein Ludwig Protz (1894-1927) und der Komponist und Klaviervirtuose Erich Orlicky (geb. 1911). (Entnommen aus: Mesto Kynšperk nad Ohrí, Fremdenverkehrsbroschüre, 2001).
Wichtige Sehenswürdigkeiten
- Stará radnice (Altes Rathaus, Herrenhaus)
- Mestská branka (Stadttor)
- Židovský hrbitov (Jüdischer Friedhof)
- Hradiste na Zámeckém vrchu (Burgstätte auf der Schlosshöhe)
- Evangelický kostel vykupitele (Evangelische Erlöserkirche)
- Hrázdený dum c.p.60 (Fachwerkhaus Nummer 60)
- Sloup Nejsvetejší Trojice a socha Sv. Floriana
(Säule der allerheiligsten Dreifaltigkeit und die St. Florian-Statue) - Farní kostel nanebevzeti panny Marie (Pfarrkirche Maria Himmelfahrt)